Demokratie und das Fremde
Multikulturelle Gesellschaften als demokratische Herausforderung des 21. Jahrhunderts
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die repräsentative Demokratie, das politische Erfolgsmodell der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist in eine Krise geraten. Globalisierung, die andauernde Tendenz immer größere Wirtschaftsimperien zu fusionieren, weltweite Klimaveränderungen, weltweite Migrationsbewegungen - all dies desavouiert die Wirkungsmächtigkeit nationalstaatlicher Gestaltungsräume. Doch wer zählt sich eigentlich zum demos - zum kollektiven Subjekt der demokratischen Selbstbestimmung? Wer ist als Fremder aus diesem demos ausgeschlossen? Das ist keineswegs eindeutig zu beantworten. Dies wurde und wird immer politisch bestimmt und, ironischerweise, oft genug fremdbestimmt.
Die Beiträge des ersten Bandes der Reihe "Demokratie im 21. Jahrhundert" thematisieren die gegenwärtige Krise des Politischen. Sie fragen danach, wie Demokratie angesichts von Globalisierung weitergedacht werden könnte. Fremdenhass, missgünstige Ressentiments, der Wunsch nach èthnischer Reinheit' sind nicht mittels political correctness aus der Welt zu schaffen. Das 21. Jahrhundert wird neue Politikmodelle brauchen. Modelle, die demokratische Selbstbestimmung wiederentdecken, die jedoch das Selbst und das Fremde dabei als fließende Größen, die nicht ein für alle mal gegeben sind, verstehen.
Aus dem Inhalt:
Erna Appelt: Demokratie oder: Die Kunst der Grenzziehung
Rainer Münz: Migration, Flucht und Vertreibung in Europa. Ein Rückblick auf das 20. Jahrhundert
Albert F. Reiterer: Nationalstaat - Demokratie - Grenzen. Über die demokratiepolitische Unentbehrlichkeit nationaler und staatlicher Unabhängigkeit
Rainer Bauböck: Grenzziehungen - zur Konstruktion des Volks durch den österreichischen Nationalpopulismus
Christine Bauhardt: Der Front National in Frankreich. Ideologie, Politikverständnis, Wähler einer rechtsextremen Partei
Reinhold Gärtner: Tirol und das Fremde
Günther Pallaver: Ist Südtirol ein multikulturelles Land? Probleme und Perspektiven einer mehrsprachigen Gesellschaft
Anton Pelinka: Zu den Fallstricken des Multikulturalismus. Wider die Vereinfachung des ethnischen Kulturbegriffes
Elisabeth Gensluckner: Integrationspolitik. Initiativen und Aktivitäten in Österreichweiterlesen
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