Detmolder Vorträge zur Kulturgeschichte der Literatur
Produktform: Buch
In einer Kulturgeschichte der Literatur sind literarische Texte, abgesehen von ihrer immanenten Aussage, auch Signale ihrer Funktionalisierung in einem größeren historischen, politischen und sozialen Zusammenhang. Das gilt besonders für die deutsche Literatur, weil die immer wieder problematische nationale Identität auf kulturellem Wege gesucht und bestätigt wurde, mit Hilfe einprägsamer verbaler und bildlicher Muster, an denen man sich in Zeiten der Verunsicherung orientieren konnte.
Gedacht als kritische Wegmarken, die zum Nachdenken über die Bildlichkeit der Sprache und des sprachlich vermittelten kollektiven Denkens anregen, sollen die hier vorgelegten „Denkbilder“ einige Stationen dieser kulturellen Identitätsbildung vom Hermannsdenkmal im ersten bis zu Bildern der Ausgrenzung im letzten Kapitel festhalten.
Weil auch kulturkritische Wahrheitsfindung eine Frage der Perspektive ist, verspricht der hier versuchte interkulturelle Blickwechsel – aus dem amerikanisch verfremdeten deutschen Blickwinkel des Autors, der 40 Jahre an der University of California in Berkeley deutsche Literatur und Kultur gelehrt hat – neue Einsichten in die Vermittlung des fremd gewordenen Eigenen und des vertraut gewordenen Fremden.weiterlesen