Denken im Mittelalter
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Was heißt denken? Wurde im Mittelalter in einem starken, heideggerschen Sinn gedacht oder wurde nur exzerpiert, kompiliert und kommentiert? Ob es ein Denken im Mittelalter gab, wird man nur herausfinden, wenn man an das Mittelalter denkt. Von daher der doppeldeutige Titel, den Alain de Libera seinem Buch gegeben hat: Penser au moyen âge – „Denken im Mittelalter“, „An das Mittelalter denken“.
Ein verwandtes Problem hat Jacques Le Goff in Die Intellektuellen im Mittelalter behandelt. Doch anders als der Historiker Le Goff, der vor allem die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen des intellektuellen Diskurses untersucht, analysiert de Libera die Texte und Diskurse selbst. Sein Thema ist weniger der Intellektuelle als greifbare Person, sondern das Ideal eines intellektuellen, philosophischen Lebens.
„De Libera“, schreibt Philipp W. Rosemann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, „fordert uns auf, ‚an das Mittelalter zu denken‘ als Korrektiv gegenüber manchen Fehlentwicklungen der Moderne. Ihm geht es weder darum, aus dem Vergangenen Patentrezepte für unsere gegenwärtigen Probleme abzuleiten, noch darum, in einer vorschnellen Synthese aus Altem und Neuem wiederum ein in sich abgeschlossenes System erstehen zu lassen. Nicht Reduktion auf Einheit ist das Ziel, sondern irreduzible Pluralität. Wie die authentische postmoderne Architektur ist die neue Mediävistik à la Libera darum bemüht, das Alte neben das Neue zu stellen, ohne ihre Unterschiede zu verwischen. Dadurch soll ein bedeutungsvoller Dialog zwischen dem Alten und dem Neuen möglich werden.“weiterlesen
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