Alles lebt und in allen lebenden Dingen fließt Kraft, die in Formen gebunden werden kann. Das Binden in Formen ist Kunst und das Erschaffene mag ein Kunstwerk sein, wenn der Wille dies beabsichtigte. Doch kann die Form sich ebenso als Netzwerk des individuellen Gedächtnisses, psychische Fähigkeit des Erschaffens, als Entwicklung der Person, als soziale Beziehung, Prozess der Erinnerung oder Geist eines Ortes, einer Pflanze, eines Tieres und in vielen anderen Dingen, Verhältnissen und Prozessen manifestieren.
Form manifestiert sich, und sie löst sich auf, von einem vitalen Impuls ins Chaos zurück genommen. Von dort wird Willen erneut kunstfertig andere Formen emporheben, Vorsätze in ihnen spiegeln und sie erneut zurücksenden. Der Prototyp des Magiers und Künstlers ist Orpheus, dessen universelle Poiesis jeweils die Welt herauf beschwört, die er zu erfassen vermag. Dort, wo seine Wahrnehmung allgemeingültig und überzeitlich ist, wirkt er in uns allen, wenn er uns zu fortgesetztem Schöpfertum inspiriert.weiterlesen