Der Agent
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Von dem seitlichen Ellbogenknuff wache ich auf. Mein Sitznachbar ist aktiv, muss mal wieder in seinen Manteltaschen kramen. Habe mir angewöhnt, versuchen zu schlafen, während die versuchen, mich umzubringen, oder wie soll man’s nennen, einen Flug in dieser Kiste? Ja sicher, wir fliegen gerade, aber das kann sich jederzeit ändern. Es war mal ein Flugzeug, und es sieht immer noch aus wie eines, fast, sieht man mal davon ab, dass dieser Schrotthaufen vibriert wie ein chinesisches Billigmotorrad, Kabel von der Decke hängen, die Sitze durchgesessen sind bis auf den Metallrahmen,
die Tischchen in der Vorderlehne sich nicht mehr arretieren lassen, sofern sie überhaupt noch da sind bzw. nicht
gammelig herunterhängen und demnächst abfallen werden.
Ich blicke auf die Tragfläche hinaus. da ist wohl schon so manches Alublech getauscht oder repariert worden. Dass
der Kerl neben mir im Mantel dahockt, zudem noch mit der unvermeidlichen Fellmutze auf seinem überdimensionierten
Schädel. Wird schon einigen Schaden angerichtet haben, bei seiner Geburt, fährt mir dieser Gedanke in einem Sekundenbruchteil
durch’s Gehirn. Schmal ist er im Gesamten nicht, hat wie selbstverständlich ein Teilstück meines Sitzes
okkupiert, mit seinem Breitarsch. Da kann man dann auch nicht erwarten, dass er mit seinen Ellbogen verantwortungsvoll
umgeht. Aber wo soll er seinen Mantel, oder besser den seines Grossvaters, so speckig und verschlissen wie er
aussieht, auch hintun. Die Boxen über den Sitzen, der Fussraum, selbst der Gang ist teilweise zugestellt mit dem Zeug,
das die hier so alles mitschleppen. Man hat den Eindruck, einige sind mit allem was sie haben unterwegs. So wie sie
auch mit ihren Autos, oder was sie dafür halten, unterwegs sind. Aber es sind beileibe nicht alles arme Gestalten.weiterlesen
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