Der Vallo Alpino del Littorio, der italienische Alpenwall, wurde in den Jahren 1939 bis 1942 als befestigter Schutzwall gegen Deutschland errichtet. Heute ist er mit seinen Hunderten von Bunkern ein stilles, aber imposantes Denkmal einer Epoche, zu der Südtirol noch immer eine schmerzliche Erinnerung hegt. Es erscheint fast grotesk, dass der Alpenwall das Italien Mussolinis ausgerechnet gegen seinen mächtigen Verbündeten Hitler schützen sollte, zumal sich die beiden faschistischen Diktaturen zuvor mit einem „Stahlpakt“ gegenseitige Treue geschworen hatten. Die Festungskette musste jedoch niemals ernsthaften Angriffen standhalten. In den Jahren von 1948 bis 1992 wurden Teile dieser Befestigungen weiter gegen die Bedrohung durch den Warschauer Pakt genutzt. Seit der Entmilitarisierung sind die Kasernen, mächtigen Bunker und tiefen Kavernen dem Verfall preisgegeben. Dieses Buch soll den Leser auf eine kleine Zeitreise und Spurensuche entlang der Alpentäler des Vinschgaus und des Pustertals mitnehmen.
Rolf Hentzschel, geboren am 1. Januar 1960, wohnhaft in Wackernheim bei Mainz, arbeitet als Chemiker im Bereich Strahlenschutz. Der Autor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Festungsbau des 20. Jahrhunderts, insbesondere im Alpenraum.weiterlesen