Der andere Schauplatz
Büchner, Brecht, Artaud, Heiner Müller
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Im Zentrum steht eine prägende Konstellation des europäischen Theaters des 20. Jahrhunderts: Brecht und Artaud. Lange Zeit standen diese beiden Namen als Vertreter zweier entgegengesetzter Pole des modernen Theaters, markiert mit den geläufigen Clichés: das rationale, nüchterne, politische epische Theater Brechts, das irrationale, ekstatische Theater der Grausamkeit Artauds. Ohne die offensichtlichen Differenzen zu verwischen, zeigt sich in den hier dokumentierten Begegnungen mit Brecht und Artaud ein anderer Schauplatz, wo andere und komplexere Konfigurationen sich abzeichnen. Was in den Namen Brecht und Artaud sich symptomatisch verdichtet, hat seine Geschichte im europäischen Theater. Paradigmatisch zeichnet eine Vorgeschichte sich ab bei Georg Büchner, dem "Dichter der Kreatur", wie Paul Celan ihn genannt hat, und die Auseinandersetzung spielt ihre Nachträglichkeiten mit all den Umschlägen und Unvorhersehbarkeiten dieses Phänomens in Heiner Müllers Szenarien virtuos aus. Und eine andere Geschichte, von keinem menschlichen Autor inszeniert, spielt mit: die Geschichte der europäischen Pest, die Artaud in extremis als Paradigma des Theaters inszeniert. All das kann nicht ohne Konsequenz für die Schreibweise einer Schrift sein, die sich auf diesen andern Schauplatz einlässt.weiterlesen
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