Eines der größten Probleme, um angemessen den Islam zu verstehen, besteht darin, dass derartig unterschiedliche Positionen sich auf ihn berufen. Es gibt hunderte unterschiedliche Ausprägungen des Islam, die sich alle auf den Begründer des Islam, den Heiligen Propheten Muhammad, der im siebten Jahrhundert n. Chr. auf Geheiß Gottes die islamische Religion ins Leben rief, berufen. Doch schon bei der Frage, ob die vier Nachfolger, die sogenannten rechtgeleiteten Kalifen, allesamt legitime Erben Muhammads waren, ist innerhalb des heutigen Islam kein Konsens auszumachen. Die Frage, wer legitimer Nachfolger des Heiligen Prophetensaw sein kann und wer nicht, war Ursache des ersten Konflikts innerhalb des Islam, also Keimzelle der Zersplitterung der muslimischen Gemeinschaft.
Schon einige Jahre nach dem Ableben des Heiligen Propheten Muhammad kam es zu den ersten Konflikten innerhalb der muslimischen Gemeinschaft. Diese Fehden markieren den Beginn vieler Zerwürfnisse innerhalb des Islam, dessen Konsequenz die heutige Situation darstellt, in der die unterschiedlichsten Strömungen sich zwar auf den Heiligen Prophetensaw berufen, doch in Wirklichkeit miteinander unvereinbare Lehren predigen.
In dieser lebhaften und kurzweiligen Schilderung des Ursprungs dieser ersten Konflikte innerhalb des Islam gelingt es dem Verfasser, einem der größten islamischen Gelehrten des 20. Jahrhunderts, die Ursachen der Auseinandersetzungen zu rekonstruieren und darzustellen, wie es zu unterschiedlichen, ja oftmals extrem abweichenden Positionen innerhalb einer Religion kommen kann. Gerade hinsichtlich der kontrovers diskutierten Weltreligion Islam ein Unterfangen, das Aufklärung und Erkenntnisgewinn verspricht.weiterlesen