Der Autobahn-Schnellverkehr der Deutschen Reichsbahn
Produktform: Buch
Vor gut 70 Jahren, im Mai 1935, startete die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft mit der Eröffnung der ersten Reichsautobahn in ein heute fast vergessenes Kapitel deutscher Verkehrsgeschichte. Ausgerechnet die Eisenbahn wurde als Omnibusunternehmer tätig und richtete auf dem wachsenden Netz der Reichsautobahnen, die 1939 bereits 3.300 km umfassten, einen weltweit beispiellosen Fernschnellverkehr ein. Nicht nur die Tatsache, dass die Reichsbahn damit dem ureigenen Geschäft auf der Schiene selbst Konkurrenz bereitete, gehört zu den Kuriositäten jener Zeit. Unter der Direktive der nationalsozialistischen Verkehrspolitik wurden der Reichsbahn die organisatorischen und finanziellen Lasten des Autobahnbaus übertragen. Das exklusive Recht zur Nutzung der neuen „Bahnen“ für die Personenbeförderung diente als kleine Entschädigung. Welche Begleitumstände den Aufbruch in eine neue verkehrstechnische Dimension begleiteten, zeigt das schnelle Ende der Autobahnlinien mit Kriegsbeginn 1939, gerade vier Jahre nach der Aufnahme der ersten Strecken.
Das Buch beleuchtet nicht nur die Zusammenhänge zwischen der Reichsbahn und dem Beginn des Autobahn-Zeitalters. Auch die technische Seite ist hochinteressant, denn der Omnibusbau war damals nicht auf schnellfahrende Fernreisebusse eingestellt. Die Hersteller mussten Neuland betreten und nutzten dafür die Stromlinieneuphorie der 1930er Jahre, die sich auf der Schiene in den Stromliniendampfloks manifestierte. Speziell für den Dienst auf der Autobahn stellte die Reichsbahn eine Flotte von insgesamt 120 neuartigen Stromlinien-Omnibussen in Dienst, für die es bis dahin kein Vorbild gab. Anhand zahlreicher unveröffentlichter Aufnahmen, ergänzt durch umfangreiches Datenmaterial und zeitgenössische Berichte, erinnert das Buch an eine außergewöhnliche Periode des Eisenbahn-Straßenbetriebes, die nach 1945 in dieser Form nicht mehr auflebte.weiterlesen