Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Der Ayurveda im Westen, Band 1

Historische Vereinnahmung und gegenseitige Befruchtung

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Seit Jahrtausenden gehören Gewürze und Heilmitel zu den Handelswaren, die auf Land- und Seewegen von verschiedenen Völkern und Kulturen ausgetauscht und somit auch vereinnahmt wurden. Über Jahrhunderte bestanden intensive Handelsbeziehungen zu Wasser zwischen der bereits hoch entwickelten Induskultur (2600–1900 v. Chr.) und der sumerischen Kultur. Zeitgleich existierte die Minoische Kultur, die älteste Hochkultur Europas. Diese Zeit dürfte die Wiege eines ersten Kontaktes unter verschiedenen Medizinsystemen der damaligen Welt sein. Die Wasserstraßen Mesopotamiens bildeten die ideale Voraussetzung (hier insbesondere der Euphrat) für den Zugang zum Mittelmeer mit dem minoischen Zentrum Kreta. Mit dem Zerfall der Induskultur brachen sowohl ihr Binnen- als auch Außenhandel ein. Die verschiedenen Waren- und Wissensflüsse hatten sich dadurch bereits getroffen und wohl auch vermischt. Erst 1953, gelang es einem Experten in der Keilschrift, Professor Samuel Noah Kramer von der Pennsylvania University und seinen Kollegen, das Geheimnis der geheimnisvollen Tontafel zu enträtseln. Das Ergebnis war für die Geschichte der Medizin sensationell, denn es schien, daß während des dritten Jahrtausends ein regelrechtes Heilsystem - offensichtlich das älteste der Welt - auf dieser Tontafel eingraviert worden war. Der wichtigste Teil dieses medizinischen Textes war eine Sammlung von Rezepten, zusammen mit einer Liste von Pflanzlichen Drogen und chemischen Substanzen, die in jenen Tagen vor Tausenden von Jahren für medizinische Zwecke verwendet wurden. Alles in allem verwendeten die Ärzte des antiken Mesopotamiens Hunderte von Heilpflanzen, von denen heute noch viele verwendet werden, wie zum Beispiel Alraune, Bilsenkraut, Schlafmohn, Leinsamen, Süßholz, Myrrhe, Thymian, Cassia, Koloquinte, Stinkasant, Indischer Hanf und Belladonna. Diese pflanzlichen Arzneimittel wurden durch Mineralien wie Alaun, Schwefel, Salpeter und Kupfer ergänzt. Im vorliegenden Werk wird der Versuch unternommen, neben der Vermittlung der Grundsätze des Ayurveda, ohne die ein Verstehen dieses Heilsystems unmöglich ist, durch die spezielle Auswahl jener Pflanzen, die sowohl historisch, als auch durch die modernen, also schnellen, sowie Temperatur- und Feuchtigkeit regulierbaren Transportmöglichkeiten, aber auch dem wachsenden Interesse und somit Bedarf an therapeutisch einsetzbaren Präparaten aus jenen überwiegend in den Tropen Indiens beheimateten Pflanzen, die heute in Europa und hier speziell in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung stehen, hier die traditionelle indische Lehre des Ayurveda für die Gesundheitsvorsorge der modernen Gesellschaft nutzbar zu machen. Selbstverständlich sind in dieses Buch auch jene Mittel des Ayurveda integriert, die, unabhängig vom Klima, auch in anderen Zonen der Welt, und somit auch in Europa vorhanden sind. Diese Mittel wurden zumeist in die andernorts vorhandenen Medizinsysteme integriert. Diese Quellen sind wichtige Bestandteile dieses Buches. Im Folgenden ist sowohl in den Übersetzungen der Originaltexte, als auch der neuen Texte, vom Arzt und dem Patienten die Rede. Es wird deshalb an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es sich beim Arzt immer auch um die Ärztin handelt, außer (in den alten Schriften) je nach Behandlung das selbe Geschlecht wie der Patient/die Patientin im Arzt/der Ärztin. Massagen und Untersuchungen im Genitalbereich wurden „früher“ nur von gleichgeschlechtlichen ÄrztInnen und von denen beauftragten TherapeutInnen durchgeführt. Dass sich das heute oft anders verhält, mag der Leser selbst als richtig oder falsch betrachten und dies in der Wahl des Arztes, der Ärztin und/oder des Therapeuten, der Therapeutin bedenken. Bei aller Systemtreue und Tradition ist auch der Ayurveda den Neuerungen der Allopathie gegenüber nicht verschlossen. Wertvolle Errungenschaften der Medizin wurden und werden auch heute in die tägliche Ayurvedapraxis integriert, beziehungsweise bedacht. Dennoch ist besonders hier zu beobachten, dass die „moderne Gerätemedizin“ sich auch längst in Indien in rasanter Geschwindigkeit verbreitet und zu einem gigantischen Wirtschaftsfaktor und Markt herangewachsen ist. Dieser gegenüber verhält sich der Mediziner des traditionellen Ayurveda sehr bedeckt bis kritisch. Noch genießt der Ayurveda in Indien einen guten Ruf und eine sichere Existenz, was auch daran zu sehen ist, dass es hier ein Ministerium für Ayurveda gibt. So gibt es auch heute selbst in indischen Großstädten weiterhin Ambulanzen, die sich auf bestimmte medizinische Felder spezialisiert haben und praktisch unter Verwendung einer einzigen geheimen Rezeptur erfolgreich behandeln.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-937632-87-2 / 978-3937632872 / 9783937632872

Verlag: Wiethase, H

Erscheinungsdatum: 23.06.2017

Seiten: 596

Auflage: 1

Zielgruppe: Ayurveda

Autor(en): Hendrik Wiethase, Florian Hartlieb

95,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück