Dieses Buch verabschiedet sich von älteren Geschichten des Balkans, die meist nur eine Aneinanderreihung von Ländergeschichten Südosteuropas bieten. Der Balkan erscheint hier nicht nur als geografischer, politischer und kultureller Raum zwischen Wien und Istanbul (wozu angesichts ähnlicher Strukturmerkmale auch Griechenland, Albanien, Rumänien und Bulgarien zählen), sondern gleichermaßen als ein Konflikt- und Brückenraum. Jenseits der Ländergrenzen waren die Menschen dieser Region ähnlichen Erfahrungen ausgesetzt: Gewaltexzesse, fragile politische Systeme, faschistische Strömungen, terroristische Netzwerke, Leben in kommunistischen Systemen und nicht zuletzt das Leben in Migration und Flucht. Am Beispiel des Balkans demonstriert dieser Band eindringlich den Erkenntnisgewinn globaler Geschichtsperspektiven und berücksichtigt dabei die neuesten Forschungsergebnisse. Deutlich werden neben den großen Entwicklungstrends in Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft die Gemeinsamkeiten der Geschichten auf dem Balkan, die diesen das ganze 20. Jahrhundert zu einem Brennpunkt europäischer Konflikte machte.weiterlesen