Der Baudekor des zweiten Jahrtausends v. Chr. in Mesopotamien
Formen - Motive - Perzeption
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die vorliegende Abhandlung widmet sich den archäologischen Bele- gen für Baudekor im Mesopotamien des zweiten Jahrtausends v. Chr. und versucht unter Berücksichtigung verschiedener zeitgenössischer Quellen die unterschiedlichen Aspekte dieser architektonischen Aus- drucksform zu beleuchten.
Im Vordergrund stehen Sakralbauten, da die Fülle an Belegen sie als den bevorzugten und nicht selten einzigen Träger der hier behandel- ten Formen des Baudekors ausweist. Der plastische Baudekor an den Außen- und Hofassaden altorientalischer Tempel ist neben ihrer mo- numentalen Bauweise einer der unmittelbarsten architektonischen Formalismen, mit deren Hilfe der sakrale Raum bildkräftig von der übrigen Stadtbebauung abgegrenzt wird. Die ostentative Morpholo- gie sakraler Baukörper unterstreicht die architektonische Distinktion zwischen „Tempeln“, „Wohnhäusern“ oder „Palästen“, die im altorien- talischen Sprachverständnis deutlich unschärfer zu Tage tritt. Darüber hinaus bilden die oft über Jahrhunderte gepflegten Sakralbauten in- nerhalb des wechselhaften urbanen Umfelds eine wichtige architekto- nische Konstante und stehen in dieser Hinsicht den zumeist kurzlebi- geren Palast- und Profanbauten entgegen.
Die sakrale Architektur wird dadurch zu einem bedeutenden und vor allem dauerhaften Bezugspunkt für die räumliche Orientierung der Stadtbewohner und ist daher nicht nur als leblose, räumliche Ku- lisse der Gesellschaft zu verstehen, sondern als eigenständiges, aktives und lenkendes System, dessen Kommunikationspotential selbst nach Jahrtausenden nicht erloschen ist.weiterlesen
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