Bereits die ersten Sätze des Romans Der Baum am Ende der Straße verraten, welches Ziel Stefan Kuzma verfolgt: Er will seinen Lesern den Spiegel vorhalten, den Spiegel der gesellschaftlichen, politischen und vor allem auch den alltäglichen Begebenheiten, und stellt dabei nicht nur die Frage nach Sinn unserer Entscheidungen und der daraus erfolgten Handlungen, sondern auch die Frage nach den Werten, die unser Leben bestimmen. Dies alles macht der Autor, ohne dabei mit einem anklagenden Zeigefinger auf die anderen zu zeigen.
Elo, der Hauptprotagonist des Romans, zerbricht an Zweifeln, an unbeherrschter Rachsucht und Machtgier, vor allem aber an seiner Unfähigkeit, den eigene moralischen Vorstellungen treu zu bleiben.
Der Baum am Ende der Straße porträitiert packend und zum Nachdenken anregend Menschen, die nicht ausgesprochen gut, aber auch nicht ausgesprochen böse sind, und erzählt nicht nur ihre Geschichte, sondern auch die Geschichtes des Baumes, der am Ende einer realen Straße steht, vor allem aber als Symbol am Ende unserer Lebensstraße.
Stefan Kuzma trifft seine Leser an ihren Wurzeln, »zwingt« sie, den Blick an all die »Bäume« zu richten, die entlang des Lebensweges stehen.
»Ein fiktives Land, eine namenlose Stadt, Figuren, die meiner Fantasie entsprangen, ein unbestimmter Punkt und eine unbestimmte Zeitachse… Vielleicht gewinnt der Leser den Eindruck, dass er das Land, die Stadt und die Menschen doch kennt und sich auch problemlos in der Zeit zurechtfindet, ja sogar weiß, am Ende welcher Straße der Baum im Wind rauscht… Mein Anliegen allerdings war es, eine fiktive Geschichte zu schreiben, die auf einer parallelen Dimension der realen Welt fußt.«
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