Der Begriff der Zeit
Vortrag vor der Marburger Theologenschaft, Juli 1924
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
In bewußter Ausklammerung der theologischen Fragestellung nach der Zeit im Ausgang von der Ewigkeit entfaltet der Vortrag die Frage nach der Zeit in einführender Weise in Abhebung gegen den überlieferten und den alltäglichen Zeitbegriff. Als Natur- und Weltzeit wird die Zeit seit Aristoteles als das Worin des veränderlich Begegnenden gefaßt und schließlich in der Physik als solche zum Gegenstand der Messung einer nicht-umkehrbaren Folge von Jetztpunkten nivelliert. Die phänomenologische analytik der Begegnisart der Zeit, d.h. des Wie des Zeithabens des alltäglichen Daseins, verweist jedoch auf eine ursprünglichere Dimension der Zeitlichkeit in ihrem Bezug zum Dasein, auf den bereits Augustinus hingewiesen hatte. Durch vorgängige Anzeige einiger Grundstrukturen des Daseins enthüllt Heidegger das Zeitlichsein als "die fundamentale Aussage des Daseins hinsichtlich seines Seins". In der äußersten Möglichkeit des Daseins, dem Vorlaufen zu seinem eigensten, gewissen und doch unbestimmten Ende (Tod), ist das Dasein seine Zukunft. Es ist diese so, daß es in diesem Zukünftigsein auf seine Vergangenheit und Gegenwart zurückkommt und in und aus dieser Zukünftigkeit sich seine Zeit gibt, d.h. eröffnet. Die überlieferten und die alltäglichen Weisen der Zeitauslegung sind demgegenüber primär aus dem Zeitlichkeitsmodus der Gegenwart geschöpft und überspringen die ursprüngliche Zeitlichkeit des Daseins.weiterlesen
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