»WER schreibt, bleibt« (Robert Gernhardt) – aber was bleibt von jenen Jahren, in denen der Schriftsteller noch nicht schreiben konnte oder noch nicht geschrieben hat? Dichter-Kinderheiten sind Erinnerungen, eigene oder imaginierte. Sybille Lewitscharoff, Ingeborg-Bachmann- und Leipziger-Buchmesse-Preisträgerin, nähert sich dem Thema buchstäblich mit Hirn und Hand. In einem kenntnisreich-originellen Essay befasst sie sich aus dem Blickwinkel gelebter, versäumter oder erträumter Kindheiten mit Clemens Brentano, Johann Wolfgang Goethe, Gottfried Keller, Karl Philipp Moritz und Friedrich Schiller. Ganz ihrer Imagination vertraut Sibylle Lewitscharoff mit vier virtuos-aufwändigen Papiertheater-Arbeiten und zwei Leporellos, die den gleichen Autoren gelten: phantastische, ironische, liebevolle und auch böse Szenarien des präliteralen Lebens, von der Autorin eigens im Zusammenhang mit diesem Magazin handgefertigt und hier erstmals gezeigt.weiterlesen