Zeitgenössische Interpretation eines der größten Werke der westlichen Kultur, die Göttliche Komödie.
Der Dante-Forscher Francesco Fioretti hat zur Entspannung mit dem Schreiben von Romanen begonnen. Nach zwei historischen Romanen fand er, auch eines der größten Werke der westlichen Kultur, die Göttliche Komödie, verdiene eine zeitgenössische Interpretation. Sein erster in dieser Absicht verfasster Roman hat den Teil der Göttlichen Komödie über die Hölle zum Thema. In diesem verwegenen literarischen Unterfangen zeigt sich die verblüffende Aktualität von Dantes Werk in aller Deutlichkeit. Fiorettis Werk ist durch einen raffinierten Stil und eine besondere Energie gekennzeichnet. Darin forscht Dante nach dem Ursprung der absoluten Boshaftigkeit, des Bösen und der Sünde – während in der versengten Landschaft Schonungslosigkeit und Mitgefühl miteinander ringen.
Der Roman ist die Neuformulierung, eine Adaptation der Hölle in Prosaform; Dantes Reise als Erzählung eines heutigen Schriftstellers, in die oft auch Dantes Originaltext mit eingeflochten ist. Zusammen mit dem Autor erleben wir Dantes märchenhafte-fantastische Reise, von der Vorhölle durch alle neun Höllenkreise. Dabei wird gezeigt, wie diejenigen, die die verschiedenen Sünden – Wollust, Völlerei, Wucher, Jähzorn, Ketzerei, Gewalt, Mord, Selbstmord, Gotteslästerung, Unzuverlässigkeit, Kuppelei, Raub, Zwietrachtstiftung und Verrat – begangen haben, büßen.
Fioretti folgt dem moralischen Aufbau des Werkes respektvoll und fast vollständig. Seine Romanadaptation zeigt, dass wir Dantes Moral 700 Jahre nach der Entstehung des Originalwerkes in fast allen Punkten akzeptieren können. Dantes ausgefallene Bilder – die Allegorien der Sünden, die dämonischen Elemente und die symbolische Umgebung – beschreibt Fioretti in einer auch für den heutigen Leser verständlichen und dennoch wunderbaren Sprache, so, dass er auf zusätzliche Erläuterungen verzichten konnte.weiterlesen