Der Einsatz von Placebos in der Medizin aus juristischer Sicht
Eine rechtsdogmatische, rechtsethische und rechtstatsächliche Analyse
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Wirkung von Placebos – z.B. gegen Schmerzen – im Körper ist eine tatsächliche. Es steht fest, dass assoziierte Umstandseffekte mittels moderner bildgebender Verfahren gleichermaßen lokalisierbar sind wie Verumeffekte und es sich beim Einsatz von Placebos – auch außerhalb klinischer Studien – keineswegs um eine unbedeutende Randerscheinung, sondern ein de facto etabliertes Konzept handelt.
Aus rechtlicher Sicht ist der Placeboeinsatz jedoch alles andere als eindeutig geklärt, da es keine nationale Gesetzgebung gibt, die den Umgang mit Placebos im individuellen Arzt-Patient-Verhältnis expressis verbis regelt. Das vorliegende Buch untersucht die Anwendbarkeit bestehender Rechtsvorschriften, um die derzeitige Prävalenz des praktischen Tuns auf eine solide juristische Basis zu stellen. Wesentlicher Inhalt der Betrachtung ist die Feststellung der Rechtmäßigkeit des Placeboeinsatzes unter Berücksichtigung der relevanten Parameter, wie die mögliche Einordnung von Placebos unter das Arzneimittelgesetz, die Abgrenzung zwischen medizinischer Heilbehandlung und individuellem Heilversuch, die notwendige medizinische Indikation und die Risikoanalyse.
Neben den Anforderungen an eine korrekte ärztliche Aufklärung werden auch Haftungsfragen adressiert und die Konsequenzen eines (un)rechtmäßigen Placeboeinsatzes – aus schadenersatzrechtlicher und strafrechtlicher Sicht – aufgezeigt.
Die abschließende Interpretation der Ergebnisse aus einer eigens konzipierten rechtstatsächlichen Datenerhebung unter der österreichischen Ärzteschaft verdeutlicht den Ausgangspunkt für die reformierenden Denkanstöße der vorliegenden Abhandlung.weiterlesen
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