Der europäische Künstlerroman
Von der romantischen Utopie zur postmodernen Parodie
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
In diesem Buch geht es nicht nur um die Gestalt des Künstlers in der europäischen Romanliteratur, sondern auch um das Schicksal der Kunst zwischen Romantik und Postmoderne. Werden die hier kommentierten Romane der Romantik, der Spätmoderne und der Postmoderne als Barometer der gesellschaftlichen Entwicklung zwischen 1800 und 1990 gelesen, so zeigt sich, dass einerseits der Künstler als Seher und Verkünder einer besseren Welt abdankt, andererseits die Kunst als Statthalterin sozialer Utopien unglaubwürdig wird. Die komplementären Prozesse der Säkularisierung, der sozialen Differenzierung, der ideologischen Zersplitterung und der Vermarktung bewirken den Rückzug der Kunst in eine Enklave, die Soziologen als 'System', 'Subsystem' oder 'Feld' bezeichnen. Auf diese Entwicklung reagieren postmoderne Künstlerromane, indem sie den Anspruch romantischer und spätmoderner Kunst, das kritisch-utopische Gewissen der Gesellschaft zu sein, parodieren. Sie haben sich mit der Tatsache abgefunden, dass Kunst ein 'Sprachspiel' unter vielen ist und nicht länger oberste kritische Instanz oder weltliche Erbin religiöser Prophetie.
Aus dem Inhalt:
Soziologische, ästhetische und poetologische Prolegomena - Novalis oder die romantische Aufwertung der Kunst im Imaginären - Joyce und Proust: Der Künstlerroman in der Spätmoderne - Krelžas und Sartres ambivalente Rettung der Kunst: Die Rückkehr des Filip Latinovicz und Der Ekel - Thomas Manns Doktor Faustus: Die Reise an den Rand der Kunst - Postmoderne Parodie des Künstlerromans: Von Michel Butor zu Patrick Süskind - Kunst als Funhouse, Spiel und Gimmick: John Barth, Italo Calvino und Joost Zwagerman - Die andere Postmoderne: Parodie und Revolte bei Azúa, Bernhard und Ransmayr - Epilog über die Zukunft von Literatur und Kunstweiterlesen
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