Der Hoffnungsstille, die Leibeswächterin, der Haltungsfeste, die Tugendverschämte, der Sündenstolze, die Jenseitsverschmauste: geistige Physiognomien, die einem seltsam bekannt vorkommen. Man hat sie schon einmal gesehen – aber wann war das? Und wo? War es innerhalb oder außerhalb eines Tempels, bei heiligen oder heillosen Festen?
Das Weltbilderbuch porträtiert alte und neue Gläubigkeiten, die traditionell steuerpflichtigen als auch die frisch erfundenen. Es zeigt jeden Glauben so, wie ihn die Zeitgenossen – halb das Glück von morgen, halb den Gott von gestern im Herzen – alltäglich praktizieren. Gott: ein Wort, das in diesem Buch nicht vorkommt. Kein einziges Dogma wird hier kritisiert, denn älter als jedes Dogma scheint eine Sehnsucht nach ihm, der die Zeit nichts anhaben kann.weiterlesen