Der Held auf dem Wagen.
Die technische Entwicklung des Transportrades
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Auf der Lehne des Bronzesofas aus dem keltischen Fürstengrab von Hochdorf sind zwei Zeichnungen eingepunzt, die einen zweiachsigen Wagen mit Pferdebespannung zeigen, auf dem ein Mann mit großem Schild und Schwert steht: Der Held auf dem Wagen. Seit sumerischer Zeit gab es in der Darstellung von Wagen jedoch eine deutliche Trennung nach ihrer Gebrauchsart, während Zweiachser als langsame Fahrzeuge mit Rinderbespannung für Schwertransporte oder feierliche Anlässe eingesetzt wurden, war der Einachser mit Equiden bespannt und wurde für Reisen oder sogar im Kampf benutzt. Die Tatsache, dass auf dem Hochdorfer Bronzesofa entgegen der Tradition ein Held mit Schild und Schwert auf einem Zweiachser dargestellt ist, wirft Fragen auf. Dabei kommt die Möglichkeit, der Künstler sei hier seiner freien Phantasie gefolgt, nicht in Betracht, da sich die Kombination ‚Held‘ und ‚zweiachsiges Gespann‘ ebenso auf einer steinzeitlichen Pommerellischen Gesichtsurne findet, die fast zeitgleich mit dem Sofa an der Ostseeküste geborgen wurde.
Günter Mansfeld zeichnet in seiner Untersuchung die Weiterentwicklung des Transportrads über die Jahrtausende nach, von den ersten Wagenzeugnissen bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem die Hochdorfer Wagenkonstruktion in der Geschichte belegt werden kann. Dieser Zeitpunkt markiert zugleich eine Endphase, deren absolut neue Wagenkonstruktion bis in die Neuzeit nicht mehr verbessert werden konnte.weiterlesen
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