Die Autorin über „Der Himmel im Bauch“
Ich habe „Der Himmel im Bauch“ so geschrieben, wie man eines Morgens den Schrank öffnet und sich das schönste Kleid anzieht. Man fragt sich nicht, ob dafür das richtige Wetter ist, ob man im Büro oder der Straßenbahn unpassend gekleidet erscheinen könnte. Mit großen Blumen, sommerlich, duftig oder nicht, grade oder glockenartig, deine kleine Verrücktheit, die du wenigstens für einen Tag nach außen trägst. Ich habe dieses Buch zweifach geschrieben. Erst in Fragmenten - einfach und ohne jede Literarizität - über die Tage, in denen ich selbst schwanger war. Dann durchzog ich den Text, ohne dabei an ein Genre zu denken, mit Prosa und Lyrik und setzte dabei vor allem auf Authentizität.
In „Der Himmel im Bauch“ bin ich Mutter, kartographiere mein neues Leben - mit meinen elf Geschwistern an der Seite, anderen Müttern, die ich kannte oder über die ich in der Zeitung gelesen hatte, einem kleinen, ungeborenen Jungen und immer ganz nah Mir, Mircea Cărtărescu, der zukünftige Vater.
Dieses Buch handelt nicht von der Gnade der Mutterschaft, sondern von Krankenhäusern, Vorurteilen und konkretem Leid. Es handelt von uns, von dem neuen Jahrhundert, dessen Perle wir auf dem Abakus weitergeschoben haben. Über das Wunderbare, die Menschheit und die Liebe. Es ist ein Buch darüber, wie und dass sich die Geschichte durch die Frauen hindurch fortsetzt.weiterlesen