Helmut Hollritt war 19 Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. In der Melanchthonstadt hatte der gebürtige Brettener eine überwiegend glückliche Kindheit und Jugend verbracht, die Realschule besucht, eine Sparkassenlehre begonnen und von einem Chemiestudium geträumt. Der Krieg beendete jäh die unbeschwerten Tage. Hollritt wurde zur Wehrmacht eingezogen und zum „Frankreichfeldzug“ abkommandiert. Nach dem Blitzkrieg kämpfte er in Russland. Er überlebte die „Hölle von Malin“ und entkam dem Kessel von Stalingrad, erkrankte an Malaria und geriet in russische Gefangenschaft. Anhand seiner Tagebuchaufzeichnungen und eines nahezu komplett erhaltenen, regen Briefwechsels mit seiner Familie hat er noch in sehr hohem Alter viele Stationen seines Lebens zu Papier gebracht und ein zeitgeschichtlich beeindruckendes Dokument hinterlassen. Vor allem seine Erinnerungen an die Kriegsjahre versteht er als eine Mahnung gegen das Vergessen. Helmut Hollritt verstarb 2015 im Alter von 96 Jahren.
Wolfgang Stoll hat diese Erinnerungen gesichtet und bearbeitet und für den „Verein für Stadt- und Regionalgeschichte Bretten e. V.“ in Buchform gebracht.weiterlesen