Der jüdische Friedhof von Mikulov / Židovsky Hrbitov v Mikulove
Produktform: Buch
Über das Visualisieren von Geschichte
Ein lieber Freund machte ihn auf den jüdischen Friedhof in Nikolsburg/Mikulov aufmerksam. Die Ursprünglichkeit dieses lang nicht mehr genutzten Friedhofes berührte ihn so sehr, dass er die interessante Geschichte dieses für das Judentum so wichtigen Ortes festhalten wollte.
Nikolsburg (heute Mikulov) war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Prag die zweitgrößte jüdische Gemeinde in den böhmischen Ländern und geistiges wie kulturelles Zentrum. Sie entstand 1421 nach der Vertreibung der Juden aus dem Herzogtum Österreich.
Über den jüdischen Friedhof von Mikulov ist vieles bekannt, unerforscht blieb bisher, wann er gegründet wurde. Die älteste lesbare Grabplatte stammt aus dem Jahr 1605. Ornamentik und künstlerische Gestaltung wurden Vorbild für jüdische Gemeinden in ganz Mähren. Auf dem so genannten Rabbinerhügel befinden sich die Ruhestätten bekannter mährischer Landesrabbiner, die seit Jahrhunderten Ziel von Pilgern aus aller Welt sind. Die schönsten Grabmäler stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Clemens Schülgen fängt in seinen Fotografien mehr ein, als kunstgeschichtliche Besonderheiten. Er macht Geschichte sichtbar, Details erzählen das Ganze. Der Brünner Architekt Jaroslav Klenovský schreibt über die Geschichte des Friedhofs, der Wiener Historiker Georg Traska beleuchtet die Beziehungen der jüdischen Gemeinde Mikulov zu Wien.
Clemens Schülgen, geb. 1948, Vater Kölner, Mutter Wienerin. Mathematiker von Beruf. Lebt in Brüssel und Wien. Photographiert seit seiner Kindheit. Spezialisiert auf Großformat-Schwarzweiß-Photographie mit Plattenkameras. Arbeitet im Format 8 x 10 inch, dh. ein Negativ hat die Größe von ca. DIN A4. Die Kameras sind entsprechend groß und wiegen bis 60 kg.
Davon werden Photographien auf Baryt-Papier (Silberhalogenid-Papier) gefertigt.
Schülgen arbeitet vornehmlich zu Schwerindustrie (Bergbau, Hochöfen, Kokereien, Stahlwerke, Walzwerke usw.), Maschinen, Industrieregionen und Industriedenkmale. Ausstellungen: seit 1990 in Tschechien, Belgien, Deutschland und Kanadaweiterlesen