ANTON TSCHECHOW: Der Kirschgarten
Übersetzung von Ulrike Zemme, Bearbeitung von Elisabeth Plessen
Die verwitwete Adelige Ljubow Andrejewna Ranjewskaja kehrt nach langjährigem Aufenthalt in Frankreich mit ihrer Tochter auf ihr russisches Gut zurück, das von einem prächtigen Kirschgarten umgeben ist. Von der Schönheit der Kirschblüte und den damit
verbundenen Kindheitserinnerungen überwältigt, will Ranjewskaja die hohe Verschuldung des Gutes und die damit drohende Zwangsversteigerung nicht wahrhaben. Retten möchte den alten Besitz nun ausgerechnet der Kaufmann Lopachin, der Sohn eines ehemaligen Bauern, der auf dem Anwesen aufwuchs.
Tschechows letztes Bühnenwerk, das Humor und Tragik auf einzigartige Weise verbindet, gehört zu seinen ausgereiftesten und psychologisch vielschichtigsten Dramen. Wie in seinen anderen Meisterwerken sollte im Kirschgarten weniger die Melancholie einer überlebten Gesellschaftsschicht als die Unvereinbarkeit der Kräfte der alten und der neuen Zeit aufgezeigt werden. Die Uraufführung fand 1904 unter Stanislawskis Regie im Künstlertheater in Moskau, einer zu dieser Zeit in Europa maßgeblichen Bühne,
statt. Zwei Jahre später wurde die Aufführung verboten, da das Stück „in grellen Farben den Niedergang des Adels schildert“. FRANK PIONTEK
Aufzeichnung aus dem Theater in der Josefstadt 2020
REGIE.........AMELIE NIERMEYER
BÜHNENBILD.........STEFANIE SEITZ
KOSTÜME.........ANNELIES VANLAERE
MIT: SONA MACDONALD, ALEXANDER ABSENGER, OTTO SCHENK, ALMA HASUN, RAPHAEL VON BARGEN u.v.m.weiterlesen