Ob man musiziert, einen Text schreibt, einen Film macht oder sich tänzerisch betätigt, immer ist der Körper des Menschen in den Vollzug dieser ästhetischen Tätigkeiten involviert. Der Körper ist Ausgangspunkt und Mittel und gelegentlich auch selbst Gegenstand und Ziel künstlerischer Prozesse. Dabei kommt der Künstler-Körper in einer doppelten Art und Weise ins ästhetische Spiel: als eigener Künstler-Körper, mit je spezifischen ästhetischen Wahrnehmungen, Erfahrungen, Umgangsweisen und Körpertechniken und als Gegenstand des Künstlers, der etwa im Bild oder Foto in den Blick genommen wird. In vier Perspektiven auf den Körper des Künstlers werden unterschiedliche Akzentuierungen vorgenommen, so dass von einem mimetischen, einem asketischen, einem reflexiven und einem existentiellen Körper des Künstlers gesprochen werden kann. In der Ästhetischen Bildung setzt der Künstler seinen und andere Körper in Bewegung; und er wird wiederum von seinem Körper und von anderen Körpern in Bewegung versetzt. Die Künste erscheinen insofern als der Ort, an dem diese körperlichen Bewegungen inszeniert und reflektiert, transformiert und erforscht werden. Kinesis, Aisthesis, Poiesis und Theoria sind im Körper des Künstlers verschränkt.weiterlesen