Die vorliegende Arbeit beschreibt die Entwicklung eines neuen Lichtassistenzsystems für Scheinwerfer mit segmentierbaren Lichtverteilungen. Der Algorithmus reduziert die Blendung für den Fahrer selbst durch eine aktive Beeinlussung des Adaptationszustands und verhindert Eigenblendungen durch Verkehrsschilder. Das Funktionskonzept berücksichtigt physiologische und psychologische Aspekte des menschlichen Sehens für die Gestaltung der Ausleuchtung. Die Fahrerassistenzkamera ermittelt durch ein mathematisches Modell des Sehprozesses und die berechnete Schleierleuchtdichte die Sehleistung des Fahrers. Die Validierung und Parametrisierung des Systems erfolgt durch eine Probandenstudie. In einer zweiten Studie wird die Eigenblendung durch Schilder mit 39 Versuchspersonen und einem dafür entwickelten Prüfaufbau für frei programmierbare Lichtverteilungen untersucht. Die Ergebnisse bestätigen den Sicherheitsgewinn und die Steigerung des Sehkomforts durch eine reduzierte Schildbeleuchtung. Der Einluss der Schleierleuchtdichte auf den Schwellenkontrast ist für ältere Probanden 2,6 mal größer als für junge Probanden. Es werden außerdem Akzeptanzbereiche für die Helligkeit entblendeter Schilder ermittelt. Die Erkenntnisse der Studien zeigen auf, dass ein höheres Beleuchtungsniveau im Verkehrsraum nicht immer mit einer Verbesserung der Sicht des Fahrers korreliert. Der entwickelte Algorithmus passt die Lichtverteilungen segmentierbarer Scheinwerfer situationsabhängig an das Fahreralter und die Sehleistung an. Dadurch werden die Sicherheit und der Sehkomfort gesteigert.weiterlesen