Die orientalistische Verneinung der Historizität des Korans wird in diesem Buch anhand der beiden zentralen im 1./7. Jh. abgeschlossenen Kanonisierungsprozesse des Korantextes widerlegt, welche zunächst eine Vereinheitlichung des Konsonantentextes (rasm) und sodann eine Optimierung der Lesbarkeit im Hinblick auf die koranische Orthographie mit sich brachten. Anschließend wuchs das öffentliche Interesse an der neuen Standardausgabe des Korans rasant und stetig. Infolgedessen entstanden nicht nur neue Berufe, z. B. Kopisten und Punktierer, sondern im Laufe des 2./8. Jh. auch Techniken der Papierherstellung. Parallel dazu entwickelte sich eine ganze Reihe von Koranwissenschaften, u. a. die Wissenschaft der koranischen Orthographie und ihrer Charakteristika, die der Maṣāḥif-Punktierung und Vokalisierung sowie die der numerischen Erfassung und Einteilung des Korantextes. Der vorliegende Sammelband bietet verschiedene Einzelstudien zur Geschichte des Korans und der frühen Korankodizes. Er dient als Fortsetzung von Der Koran als Kanon (EB-Verlag, 2020).weiterlesen