Richard Breitenbachers Geburt ist nur bedingt ein freudiges Ereignis, seine Zeugung auf der Parkbank im Volksgarten war ein Versehen.
Es ist die Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs. Die Kinderjahre der zweiten deutschen Republik sind auch Richards Kinderjahre. Das Geschehen ist angesiedelt in den Fünfzigerjahren, überwiegend in der Stadt Mönchengladbach. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Mietshaus mit fünf Mietparteien. Hier in der Enge der großelterlichen Wohnung und in der Weite eines verwilderten Gartens verbringt Richard sein Leben - während die Eltern arbeiten, sich bald auseinanderleben und neuen Tagträumen und Lebenslügen nachjagen.
Das Mietshaus ist Dreh- und Angelpunkt eines vielschichtigen Geschehens. Der Autor beschreibt das psychosoziale Biotop dieses Hauses mit einem scharfen Blick für die Schwächen, aber auch die Stärken der Menschen, die hier leben und arbeiten, lieben und leiden. Er zeichnet ohne Schuldzuweisung augenzwinkernd und in kurzweiliger Prosa ein Panoptikum deutschen Nachkriegslebens, das angesiedelt ist zwischen Tragik und Komik. Das Leben pfeift dabei auf jeden Ernst, denn alles ist flüchtig: das Glück, das Leid, die Liebe, der Hass. Und nicht zuletzt das Leben selbst, dem niemand unschuldig entkommt.weiterlesen