Der Mythos der Kommunikationslosigkeit von Menschen mit Autismus und seine Folgen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Hierbei handelt es sich um eine Thesis zur Thematik „Der Mythos der Kommunikationslosigkeit von Menschen mit Autismus und ihre Folgen“. Die Arbeit entstand aus der Idee heraus, dass Autismus nicht der Grund der Kommunikationslosigkeit ist, sondern viel mehr der Umstand welche Reaktionen in der Art der Kommunikation, das Wissen der an der Interaktion beteiligten Personen voranschiebt. Damit ist gemeint, wie reagieren Menschen die neurotypisch sind auf jene Menschen welche für Sie a-typisch reagieren, in diesem Falle der Autist als Gesprächs- bzw. Interaktionspartner. Im ersten Teil befasst sich die Thesis mit der „Störung“ des Autismus als solchen, welche Symptomatik zugeschrieben wird, welche Formen es gibt, welche derzeitigen Thesen skizzieren wie er entsteht und was Autismus bedeutet. Ebenso wird die Diagnostik und Therapie angeschnitten. Auch beinhaltet dieses Kapitel eine kurze Einsicht in die Sicht der Betroffenen, dies ist auch durch Beispiele aus einer kurzen Umfrage von Autisten dargelegt. Hierbei wird sich auch auf die Bücher von Bernhard Schmidt und der Empowerment Gedanke von Prof. Theunissen berufen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Bereich der allgemeinen Kommunikation, zuerst wird eine Definition von Kommunikation vorangestellt, um tiefer einzugehen auf die Herkunft und die Psychologie von Kommunikation, diese wird natürlich nicht vollkommen abgehandelt, da es den Rahmen der Arbeit gesprengt hätte. Es werden zwei ausgewählte Kommunikationsmodelle dargestellt, die Konversationsmaxime nach Grice und die Kommunikationsprinzipien nach Rogers. Auf Paul Watzlawick wurde hier absichtlich verzichtet, da diese alleiniger Bestandteil des nächsten Kapitels ist. Des Weiteren werden die Bereiche: Menschenbilder, Rhetorik und Kommunikation als Schlüssel zum gesellschaftlichen Leben abgehandelt, bevor es in die das Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick übergeht. Um genauer in seine Theorien einsteigen zu können, wird zuerst kurz die Person Paul Watzlawick und sein Leben und Wirken vorgestellt, um danach auf die Grundlagen, die Axiome, die Paradoxien, den Konstruktivismus und die gestörte Kommunikation, also alle Bereiche der Therapie nach Watzlawick eingegangen. Hierbei werden die einzelnen Axiome: „Man kann nicht nicht kommunizieren; Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt; Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung; Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten; Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär erläutert. Als nächstes Kapitel folgt das Interview mit Dr. Schmidt, dieser ist selbst Autist und schreibt Bücher aus diesem Themenbereich. Eines dieser Bücher trägt den Titel: „Ein Kaktus zum Valentinstag – Ein Autist und die Liebe“. In seinen Büchern beschreibt er sehr ausführlich, wie er seine Wirklichkeit erlebt und wie er mit all diesen Schwierigkeiten in der Kommunikation umgeht. Aus diesem Grund wurde er als Interviewpartner gewählt und zu allen Thematiken der Thesis nach seinen Sichtweisen befragt. Hierzu wird auf alle einzelnen Kapitel der Arbeit Bezug genommen und auch Fragen gestellt. Dies soll in das letzte Kapitel überleiten, in welchem der Zusammenhang herstellt wird zur Sozialen Arbeit und wie relevant diese Thematik in der Arbeit mit Menschen in solchen Kontexten ist. Hierbei werden die Berührungspunkte zwischen der Sozialen Arbeit und den weiteren Feldern: Autismus, Kommunikation und den Theorien von Watzlawick aufzeigt. Dabei wird jeder dieser Bereiche genau beleuchtet und darauf eingegangen, wie im Einzelnen die Gewichtung auch in der Praxis der Sozialen Arbeit stehen muss. Dies leitet in Möglichkeiten der Anwendung über, wobei die Umsetzbarkeit, Problematiken, sowie Lösungsstrategien zu dieser Thematik dargestellt werden. Am Ende ist als Resümee, ein Schlussfazit angefügt, welches die eigene Sicht der Autorin der Thesis beschreibt, welche Erfahrungen während der Arbeit für diese These gesammelt wurden, aber auch ein Fazit von Vertretern der Wissenschaft und Sozialen Arbeit, sowie natürlich auch die Stimme derer, die es eigentlich am meisten betrifft: den Autisten. Hierbei handelt es sich eher, um eine Art der Meinungsgegenüberstellung. Die Idee zur Thematik dieser Arbeit entstand in verschiedenen Abschnitten des Studiums der Sozialen Arbeit der Autorin. Der Erste Impuls war kurz nach einem Hochschulwechsel im dritten Semester, hier war Teil des Studiums ein Besuch eines Kurses über Entwicklungspsychologie. Dieser Kurs gab den ersten Anstoß und weckte das Interesse an den Theorien von Paul Watzlawick, vor allem hier im Kontext des Erwachsenenalters. Zu Beginn stellte sich jedoch die Schreibweise von Herrn Watzlawick als eine Herausforderung dar, doch stetig wuchs die Anzahl der Bücher zu dieser Thematik und kristallisierte sich als ein Teil der Thematik heraus. Der zweite Teil der Thematik zeigte sich im Praxissemester, die Arbeit mit Jugendlichen im Kontext der beruflichen Ausbildung im Reha-Bereich. Im Laufe dieses Praxissemesters mussten auch Fälle selbstständig betreut werden; Vom Erstgespräch, über die Aufnahme, zum Besuch der Arbeitsstelle, dem ersten Schulbesuch und der Mitgestaltung der Erstlingsveranstaltung. Hier ergab sich eine Situation eines Falles der in Erinnerung bleiben sollte: Der junge Mann wurde dem Team vom Amt als ein sehr aggressiver und unzugänglicher Autist im Jugendalter geschildert. Der Bericht über ihn war gespickt mit unzähligen Negativerfahrungen. Es wurde sich darauf geeinigt, diese nicht vollständig lesen (nur von der Praxisanleiterin, da die Fallleitung ja der Studentin übertragen wurde – zur Absicherung). Das erste Treffen verlief sehr positiv. Der junge Mann war freundlich, höflich, offen und sehr mitteilsam. Es war ihm anzumerken, wenn man ihm das Gefühl gab ihn ernst zu nehmen und seine Sichtweise zu versuchen zu verstehen, dass er ganz anders sein konnte, als vom zuständigen Armt beschrieben. Die Fehleinschätzung war ein reines Problem der Kommunikation, wie sich im Laufe des Gespräches herausstellte. Diese war der ausschlaggebende Punkt zu diesem Bereich der Thesis. Diese soll aufzeigen, dass die Problematik mit der Kommunikation mit Autisten kein Problem der Autisten ist, sondern ein Wechselspiel zwischen von der Gesellschaft eingegrenzter Normen im Bereich verbaler, nonverbaler und paraverbaler Kommunikation und in mancher Hinsicht dem unbeugsamen Unwissen über die Kommunikation von Autisten, welche meist eher Mythen gleicht, als dem Begriff von Wahrheit und Logik. Zur besseren Lesbarkeit ist die gesamte Arbeit im generischen Maskulinum geschrieben. Ebenso wurden in diversen Zitaten, zum leichteren Verständnis, die Rechtschreibfehler korrigiert.weiterlesen
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