Bei der von Adalbert Erler herausgegebenen und erläuterten Handschrift handelt es sich um ein gerichtliches Protokollbuch über die Spruchtätigkeit des Rates als Oberhof. Es enthält 494 Rechtsweisungen aus den Jahren 1444 bis 1475, die hauptsächlich erb- und familienrechtliche Streitigkeiten betreffen. Die in dieser Zeit allgemein einsetzende Romanisierung im Rechtswesen zeigt sich in Neustadt nur vereinzelt und vornehmlich dann, wenn geistliche Prozessparteien, durch gelehrte Anwälte vertreten, beteiligt sind. Über die speziell den Rechtshistoriker interessierenden juristischen Fragen hinaus bieten die Urteile eine wahre Fundgrube für Verfassungs-, Wirtschafts- und Lokalhistoriker, für Philologen und Volkskundler.weiterlesen