Sie las die Botschaft immer wieder. Es war soweit, nun musste sie fort, sieben Tage hatte sie Zeit zu planen. Das Defner-Foto auf der Karte zeigte den Frosch­könig-Teich im Hofgarten zu Innsbruck. Sie steckte die Karte in eines der Wörterbücher. Fünfzig Jahre später fand Paula sie wieder, hätte sie vorzeigen und ihren Bericht illustrieren können. Schau, das war der Auslöser, diese Nachricht von daheim. Sie betrachtete die schöne Karte und zählte vierzehn Seerosen aus Stein – ebenso viele Blüten wie Tage, die sie auf der Flucht gewesen ist. Als sie das bemerkte, lächelte sie. Max würde das Zahlenspiel gefallen. Die Seerosen blühen weiß auf der Kunstpostkarte, marmorweiß für die Ewigkeit, auch die steinerne Prinzessin ist weiß und trägt eine Krone wie der Frosch ihr zu Füßen, weißer Marmor im schwarzen Wasser auf einer künstlerischen Fotografie. Die Vergangenheit ist nur im Märchenbuch märchenhaft. weiterlesen