Der ortlose Geist
Topographie als kulturkritisches Modell im Prosawerk Hans Erich Nossacks
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Hans Erich Nossack, der mit ausgereifter Persönlichkeit und
festen Überzeugungen im literarischen Feld der fünfziger Jahre
aufgetauchte, späte Autor, träumte sehr leise von einer Beteiligung
als Intellektueller an der Gestaltung Deutschlands nach dem
Zweiten Weltkrieg. Er gab dies jedoch schnell wieder auf, um in
einer selbstgewählten Außenseiterrolle weiter zu bestehen. Seine
Gesellschaft der fünfziger Jahre, die in die Arbeitsamkeit als
Lebensphilosophie, als Geldquelle, und Entlastungsmittel vor der
Schuldfrage flüchtete, schilderte er als Ameisenhaufen. Nossacks
dichotomes und vormodernes Weltverständnis spaltet das Dasein
in klar getrennte Gegensatzpaare. Er stellt in seinen prosaischen
Arbeiten Figuren dar, die Gegenräume suchen. Seine dichterisch
räumliche Gestaltung verfestigt sich in einem, das ganze prosaische
Werk strukturierenden Modell: Ein verhasstes Jetzt und Hier soll
durch eine geplante Grenzüberschreitung überwunden werden. Die
Räume hinter jener gesuchten Grenze bleiben jedoch ohne klare
Umrisse, handlungslos und lakonisch dargestellt. Dieses feste Modell
der Raumdarstellung reizt zur Annahme, dass sich dahinter eine
Kulturkritik verbirgt.weiterlesen
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