Der Pastor gräbt die Urnen aus
Theologische Archäologie am Beispiel Joachim Hartwig Müllers (1698-1777)
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Dr. Burkhard Meyer-Najda folgt den Spuren Pastor Joachim Hartwig Müllers aus Lütau um Herzogtum Lauenburg. Dieser hatte als junger Theologe um 1725 in Ebstorf am Rand der Lüneburger Heide einen bronzezeitlichen Urnenfriedhof ausgegraben. Im Umkreis der wissenschaftlichen Metropole Hamburg und Altona veröffentlichte Müller im Jahre 1756 über seine Funde einen "Versuch über die Urnen". In noch ungewohnter Systematik beschreibt er dabei die Urnenfunde und rekonstruiert ein Bestattungsritual seiner "deutschen und nordischen" Vorfahren. Bei dem berühmten Altonaer Professor Gottfried Schütze holte er sich Fachexpertise über Fragen der germanischen Mythologie, der Professor wiederum förderte in wissenschaftlicher Partnerschaft das Erscheinen des Buches. Die vorliegende "Buchgeschichte" schildert zunächst die Biographie Müllers. Sie ist Teil der Bildungsgeschichte im beginnenden Aufklärungsjahrhundert. Die Geschichte seiner "germanischen" Vorfahren mit ihrer Religion interessiert den Theologen. Er betont deren Eigenständigkeit gegenüber den klassischen, antiken Völkern. Es gelingt dem Pastor, sich verstehend in die Vorfahren einzufühlen und die existentielle Tiefe von Tod und Begräbnis auch schon in der Vorzeit zu beschreiben. Biblische Theologie, Kritik an "Freidenkern" und die "Predigt der Urnen" bilden den geistesgeschichtlichen Rahmen der theologischen Archäologie Müller, die damit ein Element theologischer Religionswissenschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist. Die Rezeption des Entwurfs wird anhand des Dichters Goethe 1809 und des Archäologen Körner 1941 gezeigt. Ein Ausblick zielt auf die Renaissance der Urnenbeisetzung zur heutigen Zeit, um die Gegenwartsbedeutung religionswissenschaftlicher Forschung zu zeigen.weiterlesen
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