Annie Ernaux’ Vater stirbt und sie beginnt, sein Leben zu erzählen: Sie, die studiert hat, schreibt über den Bauernsohn, Fabrikarbeiter und Kneipenwirt. Die körperliche Arbeit hat ihn hart und bitter werden lassen. Und es ist auch die Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg der Eltern und der gleichzeitigen Angst, nicht zu bestehen. Das Hörspiel fängt die Zerrissenheit der Autorin eindrucksvoll ein. Denn der Versuch der Annäherung durch das Schreiben ist auch ein Verrat: an ihren Eltern und dem Milieu, in dem sie aufgewachsen ist – gespalten zwischen Zuneigung und Scham, zwischen Zugehörigkeit und Entfremdung.
Hörspiel mit Stephanie Eidt
1 CD | ca. 1 h 19 minweiterlesen