Rainer Schepper, der am 9. November 1938 als Elfjähriger die Synagogen in Münster und Burgsteinfurt brennen sah und Augenzeuge der Zertrümmerung jüdischer Wohnungen und Geschäfte sowie der Schändung des jüdischen Friedhofs am Bagno in Burgsteinfurt wurde, möchte mit der rezitorischen Gestaltung von Heinrich Heines Novellenfragment «Der Rabbi von Bacherach» ein Zeichen der Mahnung setzen. Dieser Text legt die eigentlichen geistigen Wurzeln des heutigen rechtsradikalen Antijudaismus (begriffsverwirrend Antisemitismus genannt) offen.
Heinrich Heine, aus Düsseldorf gebürtig, begann die historische Erzählung 1824 in Berlin und vollendete sie 1840 aus Anlaß der damaligen Judenverfolgungen in Damaskus. Er hoffte, daß sie ein Quellenwerk für jüdische Geschichte werde. Der Schluß ging leider schon zu Heines Lebzeiten verloren.weiterlesen