Der Reliefzyklus Medinaceli: Von Actium bis Nero
Zeitgeschichte und Selbstverständnis im Principat des Kaisers Claudius
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Zyklus der Medinacelireliefs wird hier erstmals ausführlich publiziert. Die insgesamt 12 erhaltenen Reliefs und Fragmente, die sich heute in Córdoba, Sevilla und Budapest befinden, lassen sich nach Darstellung und Bewegungsrichtung drei Friesen zuordnen, die ein unbekanntes, vermutlich dem Kaiserkult gewidmetes Gebäude in Süditalien geschmückt haben. Die stilistische und historische Einordnung erlaubt eine Datierung in claudische Zeit. Auf Fries B ist daher der Triumph des Claudius über Britannien als Höhepunkt kaiserlicher Repräsentation zu erkennen. Dagegen thematisiert Fries C die ikonographisch selten belegte pompa circensis, wie durch die Tensa des Divus Augustus gesichert wird. Ein solcher Aufzug zeigt gerade in claudischer Zeit eine starke dynastische Prägung durch die Präsentation von Statuen divinisierter und anderer wichtiger Personen, von denen nur Pompeius als beispielhafter Princeps und großer Seesieger erhalten ist. Daneben werden in Anlehnung an das berühmte Ravennarelief neben dem Divus Augustus und der Diva Iulia auch Antonius als zweiter Großvater des Claudius sowie der Divus Iulius dargestellt gewesen sein, der als erster versucht hatte, Britannien zu erobern. Der Anlass dieser in besonderer Weise gefeierten pompa circensis dürfte der bei Tacitus ausführlich gewürdigte Aufzug im Jahre 51 n.Chr. gewesen sein, bei dem Nero und Britannicus als Nachfolger des Claudius propagiert wurden. Fries A beschwört mit der zwischen den Großvätern des Claudius, Octavian und Antonius ausgefochtenen Seeschlacht von Actium, die von Vergil im 5. Buch der Aeneis poetisch reflektiert wird, den Gründungsmythos des Principats unter der Aegide Apolls.weiterlesen
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