Ein Mann namens Konrad besucht seinen Onkel, einen am Fuße des Riesengebirges lebenden ehemaligen Oberförster und Verwalter eines großen fürstlichen Gutes. Bei einem Spaziergang kommen sie auf dessen frühere Dienste und Freundschaft mit einem Grafen van der Diemen zu sprechen. Im Weitergehen begegnen sie einer Baronin, deren Auftauchen der Erzählung des Onkels eine überraschende Wendung gibt.
Die 1939 erstmals erschienene Novelle Der Schuss im Park ist eines der letzten Werke Gerhart Hauptmanns – mit einer bemerkenswerten Figurenkonstellation: einem Baron, der ein Doppelleben führt, und einer Afrikanerin, womit Hauptmann seiner Idee von „Rassenvermischung“ Ausdruck verlieh. Die Novelle wurde einerseits als mondän, andererseits als abenteuerlich empfunden. Für den Ort des Vorabdrucks, die Zeitschrift Die Dame, schien sie jedenfalls wie gemacht, hatte Hauptmann den Text doch mit einem hohen Unterhaltungswert versehen. Er musste einen Publikumserfolg auf den Markt bringen, da die nationalsozialistische Publikationspolitik am Vorabend des Zweiten Weltkrieges Hauptmanns Verdienstmöglichkeiten drastisch eingeschränkt hatte. Und in der Tat wurde Der Schuss im Park von offiziellen Stellen als „rassenschänderisch“ bezeichnet, mit der Folge, dass das Papierkontingent für eine zweite Auflage gesperrt wurde.weiterlesen