Der Selfmademan in der deutschsprachigen Erzählliteratur der Moderne
Zur Imaginationsgeschichte einer Schlüsselfigur
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Als Verkörperung des amerikanischen Traums scheint der Selfmademan untrennbar mit dem Selbst- und Fremdverständnis Amerikas verbunden zu sein. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts avanciert die Figur auch in der deutschen Literatur zu einem vielgestaltigen Beschreibungsmedium der Moderne. Literaturgeschichtliche Signifikanz entfaltet der Selfmademan vor allem dadurch, dass er als Träger einer neuen Subgattung, dem Aufstiegsroman, ein Gegenmodell zum Bildungsroman profiliert. Dieses Modell vernetzt Erzählbestände aus der zeitgenössischen Ratgeber- und Biographieliteratur, der Evolutions- und Unternehmertheorie. Verhandelt werden Bilder der Kraftmobilisierung, Zukunftsoffenheit und Maskulinität, der ,Amerikanisierung‘ und Ökonomisierung. Die Studie beleuchtet das historische Redefeld um den Selfmademan und seine literarischen Manifestationen, wobei insbesondere Romane und Erzählungen des Realismus, Naturalismus und der Zeit um 1900 in den Blick genommen werden. Rekonstruiert wird so die Imaginations- und Verfahrensgeschichte eines Figurentypus, der im 19. und frühen 20. Jahrhundert modernediagnostische Beschreibungen anleitet, interdiskursive Resonanzeffekte auslöst und mit dem Aufstiegsroman eine facettenreiche Subgattung begründet. weiterlesen
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