Der sterbliche Gott
Macht und Herrschaft im Zarenreich
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Das autokratische Zarenreich wirkte von außen stabil und unerschütterlich und doch ging es innerhalb von Wochen unter. Jörg Baberowski erzählt seine Geschichte unter dem Blickwinkel einer schwachen und prekären Staatlichkeit und erklärt so die Besonderheiten der russischen Geschichte. Wer verstehen will, warum Macht und Herrschaft sich in Russland so ausprägten, wie sie es getan haben und heute noch tun, der findet hier Antworten – und zugleich eine glänzend erzählte Geschichte, die es an Intensität und Farbigkeit mit den großen russischen Romanen des 19. Jahrhunderts aufnehmen kann.
Die schwache Staatlichkeit erklärt viel in der russischen Geschichte, nicht zuletzt auch die fortdauernde Brutalität der Herrschaft. Das machte es im 19. Jahrhundert besonders schwer, mit den neuen Herausforderungen durch die gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen umzugehen. Der Staat rang mit Reformen und zugleich schlug die Brutalität in Form terroristischer Gruppen auf ihn zurück. Zar Alexander II. fiel ihnen zum Opfer, doch sein Nachfolger stabilisierte die Ordnung. Insofern hängt viel vom Verhalten einzelner Menschen in ihren konkreten Situationen ab, ob sie ihnen gewachsen sind oder nicht. Der sterbliche Gott, so umschreibt Thomas Hobbes den Leviathan. Staatliche Ordnung lebt von der Illusion der Stabilität und Unerschütterlichkeit. Doch dieser Gott ist verwundbar. Er ruht auf Voraussetzungen, die immer wieder neu bewahrt und erzeugt werden müssen. Und insofern weist die Geschichte, die Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland hinaus: Weil er nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können.
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