Der Tod des Lorenzo Milani
Szenischer Roman
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Lorenzos letzte verzweifelte und einsame Nacht im Hause seiner Mutter. Er liegt im Sterben, fiebernd, von Schmerzen gepeinigt. Dämmerzustände wechseln mit Wachphasen. In dieser Sterbeeinsamkeit steigen in seinem Fieberwahn und in seinen Träumen bruchstückhaft Bilder aus seinem Leben auf treten Personen zum letzten Mal an ihn heran, die nicht nur das äußere Geschehen verkörpern, sondern auch seine innere Erfahrung. Dieser innere Monolog ist die finale Auseinandersetzung mit einer Hinterlassenschaft, deren geistiger und sozialer Mittelpunkt er gewesen war. Dialoge verdrängen den inneren Monolog, Menschen, Schemen, für ihn von Bedeutung, verdichten sich zu scheinbar realen Existenzen, zu Besuchern.
Gespräche verwirren, klären, bedrängen, lösen. Dialoge als Zugang zu seiner eigenen Geschichte. Lorenzo Milani wurde 1923 als zweites von drei Kindern einer angesehenen und begüterten Familie in Florenz geboren. Im Alter von zwanzig Jahren trat er in das Priesterseminar „Maggio di Firenze“ ein, wurde 1947 zum Priester geweiht, und als Kaplan nach Calenzano, einem Industrievorort von Florenz entsandt. Dort gründete er eine „scuola popolare“ für junge Arbeiter und Bauern, überzeugt, daß Bildung der einzige Ausweg aus deren sozialer Misere sei. Sein pädagogisches Engagement führte schon bald zu Konflikten mit der kirchlichen Obrigkeit, die eine andere Auffassung von seiner priesterlichen Aufgabe vertrat. Deshalb verbannte man ihn 1954 in die winzige Berggemeinde Barbiana.
Lorenzo ließ sich allerdings auch durch diese „Strafversetzung“ nicht davon abhalten, ein Jahr danach im Pfarrhof für die armen Bergbauernkinder der Gegend die „scuola di Barbiana“ zu gründen. Sie sollte weit über das Mugellotal und über Italien hinaus berühmt und zum pädagogischen Denkanstoß werden. 1966 begann Lorenzo zusammen mit seinen Schülern das Buch „Lettera a una professoressa“ („Die Schülerschule von Barbiana“) zu schreiben, das im Mai 1967 veröffentlicht wurde. Einen Monat danach starb Don Lorenzo im Haus seiner Mutter in Florenz.
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