Der Todeszug von Iasi 1941
Ein Überlebender des größten Pogroms in Rumänien erinnert sich
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Das Gewissen wachhalten
Das Massaker in Iasi 1941, dem vermutlich mehr als 10.000 völlig unschuldige jüdische Menschen zum Opfer fielen, wurde von den Geheimdiensten der rumänischen und der deutschen Wehrmacht geplant und von rumänischen Gendarmen und Polizisten, unter Mitwirkung eines Teils der Zivilbevölkerung aus den Randvierteln der Stadt durchgeführt. Die Beteiligung der deutschen Wehrmacht beschränkte sich auf Aktionen vereinzelter Angehöriger der Organisation Todt, die sich hinter der Front befand.
Das Massaker von Iasi ist ein Teil der Schoah, der langen Reihe von Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs. Als Zeuge dieses Verbrechens, wodurch ich einen großen Teil meiner Familie und die nächsten Freunde verlor, habe ich dieses Buch geschrieben, einen schmerzhaften, aber wahren Bericht. Ich möchte damit auch meine Empörung zum Ausdruck bringen gegen postkommunistische Historiker wie Gheorghe Buzatu und Ion Coja, die geschichtliche Tatsachen verfälscht darstellen und damit heute weiterhin das rumänische Volk und vor allem die Jugend vergiften. Die verbrecherische Diktatur von Marschall Antonescus während des Krieges, wie auch die antisemitische Propaganda der "Legion" (der "Eisernen Garde") im Zeitraum 1930 bis 1941 haben Hass gegen die Juden gesät. Das Zusammenspiel dieser Faktoren hat das Ausmaß des Massakers von Iasi bestimmt. Ein Jahr vor dem Beginn der "Endlösung" stellt die Ermordung durch Ersticken und Verdursten in den Todeszügen eine rumänische Erfindung dar, einmalig in der Geschichte der Menschheit. Der Erstickungstod bedeutet einen langen, grausamen Todeskampf. Rumänische Gendarmen haben diese Methode ohne Zögern angewandt.
In den Todeszügen wurden mehr als 2000 Juden, Männer und Kinder unter 15 Jahren durch Ersticken hingerichtet. Mit nur wenigen Überlebenden habe ich im Juni 2001 an der Trauerfeier zum 60. Jahrestag des Massakers teilgenommen. Ich glaube nicht, dass wir den 70. Jahrestag noch erleben werden.
Aber dieser Bericht bleibt - möge er das Gewissen der Menschen wach halten.
im Frühjahr 2002weiterlesen
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