Der unteilbare Andere
Studien zur literarischen Reflexion psychotischer Grenzerfahrungen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die existenziellen Grenzerfahrungen der Psychosen rücken erst im späten 19. Jahrhundert in den Fokus der psychiatrischen Fachwissenschaft, avancieren dann aber schnell zu einem zentralen Bezugspunkt für kritische Reflexionen krisenhafter Entwicklungen der Moderne. Insbesondere nach dem Zivilisationsbruch des Faschismus nehmen Schriftsteller wie Elias Canetti oder Bernward Vesper die wahnhafte Dimension totalitärer Ideologien in den Blick. Dabei werfen sie die grundlegende Frage auf, ob nicht dem abendländischen Rationalitätsmodell selbst eine paranoische Komponente inhärent ist. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand literarischer Fallstudien, wie kulturelle Selbstverständigungsdiskurse an der Schwelle von Moderne und Postmoderne die Analyse psychotischer Grenzerfahrungen für eine umfassende Kritik an gesellschaftlichen Machtstrukturen fruchtbar zu machen versuchen. In den sich vielfach überschneidenden Diskursen der Psychiatrie, Psychoanalyse, Literatur und Philosophie steht dabei nichts weniger als die Frage auf dem Spiel, wie sich ein Verständnis des Humanen entwickeln lässt, das die Erfahrungen des Wahnsinns nicht ausschließt, sondern als elementare Möglichkeit des Menschseins anerkennt.weiterlesen
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