Der Verführer
Karol Szymanowski und seine Musik
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„Wir wissen, daß Polen uns zwei große Menschen gab: den elegischen Ekstatiker Chopin und den ekstatischen Elegiker Szymanowsky […] Seine Persönlichkeit ist unter den neuen Musikern die schärfst profilierte“, schrieb 1920 der Musikkritiker Hans Heinz Stuckenschmidt über den polnischen Komponisten Karol Maciej Szymanowski (1882–1937).
In Band 4 der "Polnischen Profile" präsentiert die Musikwissenschaftlerin Danuta Gwizdalanka den Schöpfer der "Mythen" und der rätselhaften Oper "König Roger" in verschiedenen Rollen und Situationen: Sie zeigt ihn als liebenden Sohn und fürsorglichen Bruder in seiner Familie, mit seinen Freunden, von denen er stets Interesse und Hilfe erwartete, mit ihn (vergebens) anhimmelnden Frauen und im dionysischen Gefolge „wunderbarer Jünglinge“. Diese Porträtgalerie wird ergänzt durch eine Darstellung seiner bedeutendsten Werke sowie eine Beschreibung seines verschlungenen künstlerischen Wegs, der vom Wiener Expressionismus über orientalisch inspirierte Sensibilität und in Byzanz wurzelnden Pathos bis hin zu einer Vitalität führte, die er bei den Bergbewohnern der Tatra gefunden hatte. Besonders ausführlich kommen zudem die langjährigen Kontakte Szymanowskis nach Deutschland zur Sprache – von seinem Debüt mit den Berliner Philharmonikern bis hin zur unfreiwilligen Verwicklung in den „Fall Furtwängler“ dreißig Jahre später. Im Hintergrund der Erzählung über den narzisstischen Komponisten erstreckt sich das Panorama Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eines Kontinents der Kriege, Revolutionen und Grenzverschiebungen.weiterlesen
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