Der Vernichter
Costermano, das Leben des Christian Wirth
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
„Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“ Epheser 4,15 (Konfirmationsspruch, Christian Wirth 1899)
Der Vogel des Todes breitete seine Schwingen aus und verschlang das Leben.
Wie wird aus einem „redlichen Polizisten“ der sich an Recht und Ordnung hält einer der größten tätigen Massenmörder.
Christian Wirth steht wie keine andere Person der Zeitgeschichte für den Vernichtungswahn des nationalsozialistischen Deutschlands. Er steht für eine nie dagewesene Vernichtungsorgie an unschuldigen Männern, Frauen und Kindern nur weil diese nicht einer bestimmten Norm angehörten. Sie waren behindert oder gehörten einer vermeintlichen jüdischen Rasse an. Als das Morden freigegeben war, ging es nur noch um effektive und effiziente Methoden zur Ermordung von fast 2 Millionen Menschen. Der Focus des Schriftstellers liegt nicht darin Christian Wirth ein Denkmal zu setzen, sondern orientiert sich konsequent an den Opfern in den Gaskammern der Euthanasieanstalten und der Vernichtungslager Belzec, Treblinka und Sobibor. Man kann nicht allein die Summe von 2 Millionen Opfer der Aktion Reinhardt/Aktion Erntefest darstellen, ohne das einzelne Opfer herauszustellen. Die kleine jüdische Familie aus Warschau, aus Izbica oder aus Wlodawa.
Hannah Arendt spricht im Eichmann-Prozess von Funktionslust. Genau wie Eichmann war Wirth ein „kleiner“ unbedeutender Polizist aus Stuttgart.
SS-Unterscharführer Suchomel wird später sagen „Wenn nur jemand den Mut gehabt hätte, Christian Wirth zu töten, wäre die Aktion Reinhardt zusammengebrochen. Berlin hätte keinen anderen Mann mit einer solchen Energie für das Böse und die Bosheit gefunden.“
Wenn menschliche Moral in einer Gesellschaft nicht mehr existiert und nicht mehr Handlungsmaxime eines Staates ist, wird jedes Verbrechen möglich und verkümmert zum technischen Problem (John Wyttmark)weiterlesen