Innerhalb der literarischen Texte von Maurice Blanchot, die häufig als dunkel und schwer zugänglich bezeichnet werden, nimmt die kurze Erzählung Der Wahnsinn des Tages eine besondere Stellung ein. Der Erzähler, der gerade noch als dieser identifizierbar ist, wird von Dritten – Ärzte? Juristen? Polizisten? – aufgefordert, die Geschichte zu erzählen, die zu seiner Verletzung geführt hat. War es ein Unfall? Ein Überfall? Ein Zwischenfall? Unfähig, die disparaten Ereignisse zu einer kohärenten Erzählung zu verknüpfen, zerfällt die Handlung in einzelne Gedankensplitter, die wie die Glassplitter, die der Erzähler im Auge hat, verhindern, ein einheitliches und geschlossenes Bild der Vorgänge in den Blick nehmen zu können. So wird unvermittelt aus dem Wahnsinn, den Tag zu sehen, der Wahnsinn des Erzählens, das trotzdem nicht anders kann, als von der Unmöglichkeit des Erzählens zu erzählen.weiterlesen