Development of a Friction Approach for the FE Method of Sheet Metal Forming Based on Surface Topography Evolution - Study considering Aluminum AlMg3
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Genauigkeit der Finite-Elemente-Analyse von Umformprozessen hängt,
neben Werkzeugparametern und Werkstückeigenschaften, stark von den Kontaktbedingungen
zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück ab. Diese Kontaktbedingungen werden
maßgeblich durch die Materialeigenschaften der Kontaktpartner sowie ihrer Relativbewegung
und dem Kontaktdruck bestimmt. Ein weiterer Faktor ist die Oberflächentopographie
des Bleches, die sich im Prozess stetig verändert und die Reibung beeinflusst.
In dieser Arbeit wird ein neuer Ansatz für die Verbesserung der Reibungsmodellierung für
die Finite-Elemente-Methode (FEM) bei Blechumformprozessen am Beispiel der Aluminiumlegierung
AlMg3 vorgestellt. Dieses Modell berücksichtigt die Änderung der Oberflächentopographie
sowie ihren Einfluss auf die Reibzahl.
Für die Analyse der Oberflächentopographie wurden Grundlagenexperimente durchgeführt
und numerisch analysiert. Die Oberflächentopographie im Hauptumformbereich
wurde durch Rauheitsmessungen vor und nach dem Versuch experimentell aufgenommen
und ausgewertet. Die Oberflächentopographie wurde durch den Rauheitparameter
Ra charakterisiert, der in zwei Richtungen aufgenommen wurde: In Walzrichtung (Ra0)
und senkrecht dazu (Ra90). Darüber hinaus wurden in entsprechenden Simulationen die
Prozessparameter bestimmt. Die Ergebnisse der experimentellen und numerischen Untersuchungen
wurden zusammengeführt und der Einfluss verschiedener Parameter, wie
dem Vergleichsumformgrad, dem Kontaktdruck, der Gleitgeschwindigkeit und der Werkzeugrauheit
auf die Oberflächenrauheit des Bleches bestimmt.
Es wurde eine stark anisotrope Rauheitsentwicklung in Abhängigkeit sowohl von der Bewegungsrichtung
als auch von der Messrichtung festgestellt. Die Zusammenhänge zwischen
der Aufrauung bzw. der Einebnung und den relevanten Umformparametern (Werkzeugrauheit,
Kontaktdruck und plastische Dehnung) wurden mathematisch beschrieben.
Anschließend wurden die Parameter bestimmt, die die Reibzahl beeinflussen. Eine Korrelation
der Reibzahl als Funktion der Geschwindigkeit und der Veränderung der Oberflächenrauheit
wurde entwickelt und ebenfalls mathematisch beschrieben. Damit ist die
Reibzahl indirekt auch von den untersuchten Umformparametern abhängig. Diese mathematischen
Beschreibungen wurden mittels der benutzerdefinierten Unterroutine usrfrc in
die FEM-Software LS-DYNA implementiert und somit ein neuer Ansatz für die Reibmodellierung
zur Verfügung gestellt.
Abschließend wurde das neue Reibmodell anhand eines zweistufigen Tiefziehprozesses
validiert. Durch den neuartigen Ansatz der Reibmodellierung wurde eine Verbesserung
der Vorhersagegenauigkeit der Werkstückgeometrie durch Simulationen von Tiefziehprozessen
erreicht. Darüber hinaus wurde die Übertragbarkeit auf Prozesse mit komplexen
Geometrien bestätigt.
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