Dialog als Weg der Neuorientierung
Generative Themen zur Neubestimmung von Lebenslagen
Produktform: Buch
Dieser Band erscheint im Jahr des 100. Geburtstags Paulo Freires. Als Pädagoge hat er eindeutige Forderungen an Gesellschaft und Individuum gestellt: Dialogbereitschaft im näheren und weiteren Umkreis, Berücksichtigung des situativen Umfelds, Anstrengungen zur Befreiung aus individuellen und gesellschaftlichen Zwängen.
Dieser Ansatz wurde und wird weltweit aufgegriffen und ist erkennbar im Fort-schritt politischer Bewegungen. Er ist Reform und Neubeginn par excellence. Nicht immer erkennbar wirkt dieser Grundgedanke auch in der gesamten Gesellschaft und gesellschaftlichen Teilgruppen weiter und ist Motor für zahlreiche Veränderungen.
Zurück zum Ursprung bedeutet auch die pädagogischen Reformideen Paulo Freires erneut zu interpretieren. Seine Gedanken, formuliert in dem grundlegenden Buch Pädagogik der Unterdrückten, sind immer noch richtungsweisend für pädagogisches Reformdenken. Sie stehen in keiner Konkurrenz zu anderen pädagogischen Reformideen, sondern ergänzen diese oftmals um den gesellschaftlichen Aspekt von Dialog, Situation und Befreiung.
Es gibt durchaus Gegenbewegungen wie die momentane Neoliberale Schulreform in Deutschland. Zugunsten schlecht definierter Kompetenzziele wird der Verlust von Bildung einkalkuliert. Mit der Einrichtung von Gemeinschafts- bzw. Oberschulen oder wie sonst benannter Bildungsstätten ist die Dreigliedrigkeit des Bildungswesens vorläufig wieder fundamentiert, weil sie gleichermaßen die Volksschulen früherer Zeit neu erschaffen haben. Zu Mittelschulen sind die veränderten Gymnasien geworden und für die gesellschaftliche Oberschicht verbleibt der Weg an elitäre Privatschulen.
Dieser Band verbindet zentrale Gedanken Paulo Freires mit pädagogischen Fragestellungen aktiven Lernens und dem Ausweg aus nicht schülergerechten Schulen. Ebenso werden Zusammenhänge mit der indischen durch Mahatma Gandhi geprägten Reformbewegung als Erziehung zur Freiheit aufgezeigt. Die Frage zur Nachfolge dieser Ideen sowie schulpädagogische Neuanfänge und hindu-philosophische Hintergründe stehen dabei im Fokus der Betrachtungen, ebenso Fragen des Nationalismus und Fundamentalismus im heutigen Indien.
In einem weiteren Teil dieses Bandes werden Wertungen hinterfragt, Teilen als Chance zur Gestaltung einer menschlichen Gesellschaft, Fragen zum Antisemitismus und zur Gestaltung von Schulgründungen In Lateinamerika und in Indien.
Die Wege der Interpretation der Befreiungsgedanken Paulo Freires sind vielfältig, den Austausch darüber zu gestalten soll dieser Band beitragen. Der Dialog ist dabei der Weg der Neuorientierung; denn nur dadurch können generative Themen zur Neubestimmung von unterschiedlichen Lebenslagen bestimmt werden. Darin begründet liegt auch die Hoffnung eine bessere Welt zu gestalten.weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien