Für eine mit einer Universität verbundene Institution wie der Dr. Alfred-Vinzl-Stiftung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg lag es nahe, ihre 37. „Atzelsberger Gespräche“ im Jahr 2018 der ein halbes Jahrhundert zurückliegenden 68er Bewegung zu widmen. Sie war von Universitäten ausgegangen, und in ihrem Zentrum standen weltweit immer wieder solche Hochschulen.
Allerdings sollte gar nicht erst der Versuch unternommen werden, das gesamte weltgeschichtliche Ereignis der 1960er Jahre unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten, aber es war dem Veranstalter wichtig, nach den historischen Kontexten von „1968“ und nach den Auswirkungen der nach diesem Jahr benannten Bewegung im folgenden halben Jahrhundert in bestimmten Bereichen zu fragen. Daher enthält der vorliegende 32. Band der „Atzelsberger Gespräche“ im Anschluß an einen Blick des Universitätsarchivars Dr. Clemens Wachter auf die Ereignisse an der Universität Erlangen-Nürnberg vor 50 Jahren die Vorträge des Erlanger Literaturwissenschaftlers Professor Dr. Dirk Niefanger über die Entwicklung der deutschen Literatur nach 1968 sowie des ebenfalls an der Friedrich-Alexander-Universität lehrenden Strafrechtlers Professor Dr. Christoph Safferling über die Folgen von „68“ für das Strafrecht der Bundesrepublik Deutschland. Die Schweizer Zeithistorikerin Professor Dr. Christina Späti von der Universität Freiburg im Üechtland behandelt die – oft übersehenen – 1968er Ereignisse in der Schweiz und ihre Auswirkungen in dem halben Jahrhundert darnach, bevor der Münchener Historiker und ehemalige Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin Professor Dr. Horst Möller das Jahr 1968 in einer weltweit vergleichenden Perspektive in den Blick nimmt.weiterlesen