Das Thema dieser Untersuchung, die übergreifend literarisch-romanistische, kunstgeschichtliche und philosophische Perspektiven zusammenführt, ist die These, dass Diderots ästhetische Reflexion aporetisch sei. Mit dem Begriff Aporie ist zum ersten Mal in der Diderot-Forschung eine Bestimmung gefunden, in der die Widersprüche, die die Forschung beklagte oder aufzuheben versuchte, umfassend thematisiert werden. Exemplarisch erscheint die "Question aux gens de lettre" (1781), die auch für Diderot unbeantwortet gebliebe Frage, ob etwas schön und zugleich wahr sei. Es ist dieser Widerstreit zwischen den Normen des Naturwahren und des Kunstschönen, aus dem sich die ungelöste Aporie der Diderot´schen Ästhetik ergibt und die zugleich Diderots Standpunkt an der Schwelle zur Moderne bezeichnet.weiterlesen