"Die Ausformung eines europäischen Bewusstseins"
Anfänge der Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Mainz
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In einer zunehmend globalisierten Welt rücken transnationale Fragestellungen verstärkt in den Fokus des Interesses, gerade in den Literatur- und Kulturwissenschaften. Seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert ist besonders die Komparatistik oder Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit solchen interkulturellen Themen beschäftigt. Gleichwohl war sie bis 1946 in Deutschland nahezu unbekannt. Erst durch die französische Besatzungsmacht wurde an der Universität Mainz der erste Lehrstuhl errichtet und die Grundlage für ein Institut gelegt, das in Deutschland bis heute zu den größten seiner Art zählt. Wie aber kam es dazu, dass diese Wissenschaft 1946 gerade in Mainz institutionalisiert wurde? Welche Rolle spielte die französische Besatzungspolitik bei der Gründung des Faches?
Tobias Gunst zeichnet die spannende Anfangsgeschichte der Komparatistik in Mainz und Deutschland nach. Dabei wird deutlich, dass die Vergleichende Literaturwissenschaft seit ihren Anfängen eine supranationale Wissenschaft ist, die durch ihren spezifischen Beitrag zur „Ausformung eines europäischen Bewusstseins“ eine kulturpolitische Bedeutung erhält. Damit steht die Komparatistik im Zentrum aktueller kultureller und hochschulpolitischer Debatten. weiterlesen
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